Abbildung von Modellen

von Thomas Hütsch (thomas.huetsch@huetsch.de)


Ein Modell besteht aus einem statischen Teil den Typen (Entitätstypen, Klassen, Datentypen) und einem dynamischen Teil den Daten (Entitäten, Objekte / Instanzen, Werte). Der Typ definiert den Wertebereich. Der Wert repräsentiert codiert die Information. Typ und Wert werden oft zu einer Eigenschaft (engl. property) zusammengefasst. Eigenschaften besitzen zudem einen, in ihrem Sichtbarkeitsbereich (engl. scope), eindeutigen Namen. Über den Namen kann auf den Wert zugegriffen werden (der Name adressiert den Wert).

Typen, die zueinander in Beziehung stehen definieren einen Beziehungstyp (Assoziationsklasse). Eine Beziehung zwischen Objekten ist eine Instanz des Beziehungstyps. Beziehungstypen und Beziehungen definieren eine Struktur. Die Abbildung von einem Modell in das andere kann demnach in drei Ebenen unterteilt werden: Werteabbildung, Namensabbildung und Strukturabbildung.

Die drei Abbildungsebenen

Beim Abbilden (engl. mapping) von Werten von einem Modell in das andere können nur Informationen abgebildet werden, für die in beiden Modellen eine Repräsentation definiert ist. Am Beispiel des arabischen und römischen Zahlensystems wird deutlich, dass nicht alle Informationen überführt werden können: Das römische Zahlensystem kennt keine entsprechende Repräsentation für die Ziffer 0 des arabischen Zahlensystems.

Arabisches und römisches Zahlensystem

Das Abbilden bzw. dekodieren einer Information des einen Models und codieren in eine Repräsentation des anderen Modells wird als Werteabbildung (engl. value mapping) bezeichnet und kann als Funktion y=f(x) betrachtet werden.

In der zweiten Schicht einer Abbildung müssen die Namen von gleichen Eigenschaften einander zugeordnet werden (engl. name mapping, name lookup). Es kann sein, dass nicht alle Eigenschaften einander zugeordnet werden können oder eine Information des einen Modells aus mehreren Informationen des anderen Modells erzeugt werden muss.

Zuordnung der Eigenschaftsnamen

In der dritten Ebene werden die Beziehungen der Klassen untereinander abgebildet (engl. structure mapping). In Abhängigkeit der zugrunde liegenden Modelle kann es sich dabei um statische oder dynamische Beziehungen handeln. Bei statischen Beziehungen bleibt die Kardinalzahl der zueinander in Beziehung stehenden Objekte stets konstant. Bei dynamischen Beziehungen wird die Kardinalzahl aus dem abzubildenden Modell ermittelt.

statische Strukturabbildung

CIM und MIB im Vergleich

Beim vergleichen der Modelle CIM und MIB kann festegestellt werden, dass beide Modelle ihre Informationen in Eigenschaften speichern. Das CIM steht mit vielen Klassen, die über Assoziationen und Aggregationen einen Graph aufspannen, gegenüber der eher starren MIB und ihrer hierarchischen Struktur. Während die MIB in einer Struktur viele Geräte abbildet (1:n), bildet CIM jeden zu modellierenden Aspekt in einer eigenen Klasse ab (1:1). Eine Abbildung der Modelle muss, abhängig von den modellierten Aspekten/Geräten, eine MIB auf mehrere CIM-Klassen abbilden. Eine CIM-Klasse wird in eine MIB abgebildet (1:1). Eine MIB kann in mehrere CIM-Klassen abgebildet werden (1:n).

Abbildung der Eigenschaften von der MIB auf CIM-Klassen


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